Burnout – Drei unverschämte Behauptungen

Wer ohne eine fachliche Expertise Behauptungen aufstellt, darf sich nicht wundern, wenn man sie/ihn als anmaßend oder eben unverschämt bezeichnet. So auch bei der Volksseuche unserer Zeit – dem Burnout. Denn Burnout wird von vielen Experten als eine stressbedingte Erkrankung eingestuft. Zu Erkrankungen dürfen sich streng genommen nur zugelassene Ärzte und Therapeuten äußern. Warum stellt also fast jeder Coach zum Thema Behauptungen auf?

Doch ist Burnout überhaupt eine Krankheit? Eine Krankheit ist eine feststellbare Wirkung oder Störung eines Organs, der Psyche oder eines gesamten Systems. Die Diagnose und Behandlung liegt demnach bei den genannten Fachleuten. Im Falle einer Krankheit also anmaßend, wenn wir Workshop-Anbieter Burnout in unseren Artikeln thematisieren. Burnout dürfte keine Erwähnung mehr finden in Beratung und Training.

Aber ist Burnout bereits eine psychische Erkrankung? Oder ist ein Burnout eher ein Phänomen für eine Abwärtsspirale, die diese Störung verursacht? Mit Abwärtsspirale meine ich den sinnentleert empfundenen Überlebenskampf in einer lieblos gewordenen Arbeitswelt? Burnout somit eher ein Phänomen unserer Zeit: Der schleichender Prozess in unserer modernen Arbeitswelt. Ein Prozess, in dem das Gesetz der Liebe keine Rolle spielt. Und obwohl es dieses Gesetz ist, das uns Lebensenergie verleiht. Wer somit an der Liebe in der Arbeitswelt nicht herumkommen will, betreibt schon Burnout-Prävention. Denn fehlt im Beruf das Fühlen von Wünschen und Verlangen im Sinne der Liebe, hat sich die Abwärtsspirale in Gang gesetzt.

Doch Fachleute sehen die Erschöpfung und den Stress als die häufigste Ursache. Burnout und stressbedingte Erkrankung wird in einem Atemzug genannt.  Vergleicht man jedoch die Arbeitsbelastung, Vergütungsstrukturen u. a. mit denen früherer Zeiten, kommt man zu verblüffenden Ergebnissen. So arbeiteten Berufstätige nach dem Krieg noch an 6 Tagen. In Anbetracht der traumatischen Kriegserinnerung fanden viele dennoch zu Sinn, Neuausrichtung und Lebenskraft. Harte Aufbauarbeit stand der Liebe zum Leben meist gar nicht im Weg. Seit einigen Jahrzehnten designen Unternehmer für Ihre super ausgebildeten Mitarbeiter an einer Verwöhn- und Anreizkultur. Sie entfalten zwar damit keinen Sinn. Strategien, die von Liebe nicht durch durchdrungen werden, erreichen die Seele nicht. „Wie die Füße Ihren Leib tragen, so ist es am Ende die Liebe, die Ihre Seele trägt.“ (Katharina von Siena) Der Gesinnungsfaktor ist der entscheidende Punkt. Ist Burnout nicht viel mehr der Verrat an der eigenen Seele, oder wie Rüdiger Dahlke nennt: Seelen-Infarkt? Würde sich die Anzahl der Erkrankungen verringern, wenn stärker Auseinandersetzung, Sinnfindung und Neuausrichtung in Blick genommen wird? Ich bin davon überzeugt. Und ich behaupte, dass die Abwärtsspirale Burnout eng mit einer fortgesetzten Verlusterfahrung einhergeht. Die folgenden drei Behauptungen resultieren aus meiner mehr als zehnjährigen Arbeit mit sinnsuchenden Berufstätigen:

  1. Verlust an Werten

Viele Menschen, brennen nicht für das, was sie tun. Sie können einfach nicht hinreichend genug Liebe für das Produkt ihres Arbeitgebers entwickeln. Mir begegnen dabei immer mehr Menschen, die mir sagen: „Mein Unternehmen zahlt ordentlich. Es behandelt mich gut und fair. Mir persönlich geht es gut und ich fühle mich ökonomisch sicher. Weil ich mit auf dem Dampfer bin, habe ich es zu Einkommen und Vermögen gebracht.“ In der ersten Lebenshälfte investieren wir viel Zeit, damit wir zu Erfolg im Außen gelangen. Wir lassen uns von den Anreizsystemen motivieren.  Prestige und Wohlstand stehen im Vordergrund. Irgendwann macht sich ein schlechtes Gewissen breit: „Der Unternehmenszweck selbst trägt nicht zu Ethik und Nachhaltigkeit des Ganzen bei. Das, was ich mache, ist für die Menschheit nicht gut.“  Eine Werte-Ethik meldet sich auf schmerzhafte Weise. Ein wirklich sinnhaftes Leben basiert auf menschlichen Werten wie Gerechtigkeit, Integrität, Wahrhaftigkeit etc. Besonders spirituell interessierte Menschen spüren diese Doppelzüngigkeit und Unaufrichtigkeit. Sie pflegen nachhaltige Gedanken, kaufen im Bio-Supermarkt ein und schicken ihre Kinder in wertorientierte Schulen. Zeitgleich verfolgen sie ihre beruflich einträgliche – aber für das Leben wertlose Tätigkeit. Diese innere Unglaubwürdigkeit kann die Seele nicht unbeantwortet lassen.

  1. Verlust an Zugehörigkeit

Wir leben in einer individualisierten Gesellschaft. Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung sind gerade in der ersten Lebenshälfte wichtig. Was Menschen in früheren Generationen noch Sicherheit und Geborgenheit geschenkt hat, wird der Karriere geopfert. Karriere erscheint zunächst wichtiger als Treue zur Heimat und Partnersuche. Es ist ablesbar am Bevölkerungsanteil von Singles: Er wächst unaufhaltsam. Diese jungen alleinstehenden Menschen mit häufig sehr guter Ausbildung, streben nach dem Schulabschluss in die prosperierenden Großstädte. Dort sind die höchsten Einkommen zu erwarten. Familiengründung, die Pflege der Beziehungen zur Großfamilie und zur Heimat verliert in den Aufbaujahren an Bedeutung. Manch einem gelingt zu späteren Zeitpunkt Partnerschaft und Familiengründung. Doch ein Großteil verpasst das sinnstiftende Gefühl der Zugehörigkeit und vereinsamt in der zweiten Lebenshälfte. Wichtig ist, dass Sie diese mit wenigen Worten formulieren können. Fragen Sie sich: Wofür stehe ich?   Was ist mein „Warum“? Was ist mein tieferes Anliegen, weshalb ich meinen Job mache? Ideal ist, wenn Sie das in wenigen Sätzen formulieren können. Das „Warum“ ist der tiefere Grund, weshalb Sie das tun, was Sie heute tun. Vielleicht möchten Sie in Ihrer Umwelt etwas verbessern oder anderen Menschen helfen, ihr Potenzial zu leben, in der Fülle zu leben, ihre Berufung zu leben. Warum tun Sie das? Ideal ist ein Statement, wie z. B dies: „Ich weiß, wie glücklich ich war, als ich meine Berufung fand und voll und ganz davon leben konnte. Deshalb möchte ich anderen das jetzt auch ermöglichen.“

  1. Verlust an Lust

Die Zeitungen und Portale sind voll mit solchen Nachrichten: Bei Befragungen ergibt sich regelmäßig ein sehr hoher Anteil an unzufriedenen Beschäftigten. Obwohl Beschäftigte vordergründig von Stress reden, fühlen sie sich bei genauerer Betrachtung eher lustlos. Mit dem, was sie jeden Tag tun, können sie keine Lebenslust und Lebensfreude entwickeln. Doch diese Befragungen enden sehr widersprüchlich bis diffus. Weshalb kann von so viele hochwertigen Aufgaben und erfolgreichen Arbeitsergebnissen keine ausreichende Seelennahrung ausgehen?

Die Statistiken bestätigen meinen Eindruck in der Arbeit mit den Betroffenen: Gut versorgte und gleichzeitig sensible Beschäftigte arbeiten in Oasen der Langweile. Die Anreize von Systemen voller Lob- und Anerkennungsprämien ziehen auf Dauer nicht. Wir sprechen in diesem Fall von einem Bore-out, der sich auf ähnliche Weise ankündigt. Es beginnt meist dann, wenn die Arbeit zur unerträglichen Routine geworden ist. Viele suchen noch eine Weile den Ausweg in aufwendig gestaltete Freizeitunternehmungen und Hobbies. Anders ist der Hype nicht zu erklären, der z. B. der  Kreuzfahrt- oder Wellness-Industrie enorme Wachstumsraten bescherte. Gleichzeitig wächst das Bedürfnis nach tieferen seelischen Antworten. Die Angebotsvielfalt zur esoterischen – und spirituellen Literatur in großen Buchläden macht deutlich, dass das Interesse nach sinnstiftenden Wegen stärker wird. Die Zahl der Coaches und Berater, die schwerpunktmäßig im Bereich Berufung und Vision tätig sind, haben zugenommen. Denn irgendwann will die Kardinalfrage gestellt werden: Womit können Sie wirklich in Ihrem Berufsleben Sinn, Erfüllung und Glück erfahren?

Fazit:

Sie haben das Gefühl, dass Sie ebenso irgendwann von einem Burnout betroffen sein könnten. Vielleicht haben Sie auch schon ein Burnout bewältigt und erkennen, dass sich in Ihrem beruflichen Leben etwas ändern muss. Irgendwas in Ihnen drängt Sie, sich von dem egozentrierten Denken zu verabschieden und neu zu starten. Jetzt wollen Sie den Ursachen auf die Spur kommen. Die Lösung liegt in der Seelenzentrierung! Mit meinen Behauptungen zum Burnout möchte ich Sie ermutigen, Ihrer kleinen oder sogar großen Unzufriedenheit auf den Grund zu gehen.

Ein erster kleiner Schritt, Ihre Situation zu überprüfen: Fordern Sie mein kostenfreies E-Book an und überprüfen Sie Ihre innere Motivationsstruktur. Wie die Füße Ihren Leib tragen, so ist es am Ende die Liebe, die Ihre Seele trägt (Katharina von Siena). Somit möchte Ihre Seele auch im Berufsleben auf Liebe nicht verzichten. Machen Sie also einen kleinen Test und überprüfen Sie bei den Aussagen, wo Sie sich Ihre innere Liebe meldet:

https://www.neue-wege-zur-berufung.de/berufung-finden/

Guido Ernst Hannig

unterstützt als spiritueller Berufscoach mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund Menschen dabei, ihren eigenen Weg zu finden und zu erleben.

Kontakt

Diplom-Betriebswirt Guido Ernst Hannig
Tel.: 06101- 40 82 65
post@neue-wege-zur-berufung.de
Facebook | Instagram | Xing | LinkedIn