Christiane Borisek

Die Wirkkraft der Meditation: Interview mit Christiane Borisek

Christiane Borisek wird Sie in diesem Interview von der Wirkkraft der Meditation überzeugen. Meditation hilft das volle Potenzial zu entfalten und Ihren Herzensweg zu gehen.

Liebe Christiane!

Ich freue mich, dass wir auf ein erfüllendes Jahr unserer Netzwerkfreundschaft zurückblicken. Ich denke an unsere Community Work-Life-Sense und unsere Begegnungen dort. Du bietest ja seit einiger Zeit den Meditations-Samstag an. Dieses Online-Treffen ist wahrlich zu einem Hit geworden. Ich darf sogar behaupten: Dein Treffen gehört zu den meistbesuchten in den 13 Jahren WLS in XING!

Herzlichen Glückwunsch!

Was bewegt die Menschen, die zu Dir kommen?

Vielen Dank lieber Guido. Ich selbst bin auch immer wieder begeistert, wie viele Menschen den Wert der Meditation erkennen und mit Freude daran teilhaben. Und es werden immer mehr. Das sehe ich sowohl in unserer WLS-Gruppe, als auch in meiner Arbeit als Coach.

Seit nunmehr 25 Jahren bin ich selbstständig und begleite Menschen in beruflichen und privaten Entwicklungsprozessen. Mein Tätigkeitsfeld umfasst sowohl den klinischen Kontext, das Arbeiten mit Unternehmen und in meinen Räumlichkeiten in Tettnang.

Ende 2017 bin ich von NRW an den Bodensee gezogen. 2021 haben Elke Schneider, Heilpraktikerin und ich eine Praxisgemeinschaft gegründet, um Menschen wirklich ganzheitlich begleiten zu können.

Hier am See hat sich der Schwerpunkt meiner Arbeit mit Menschen verlagert, obwohl das Klientel gleichgeblieben ist. So lagen die Schwerpunkte meiner Arbeit in NRW im Bereich Gesundheitsmanagement, Stressmanagement und Business-Coaching. Hier am See kommen Menschen eher zu mir, um sich noch einmal neu zu erfinden. Menschen, die ein sinnerfülltes Leben führen und gleichzeitig durch ihren Wandel etwas in der Welt bewirken möchten.

Die Corona -Pandemie hat viele Menschen verändert. Existenzängste, Isolation und die Angst um das eigene Leben haben viele Menschen dazu gezwungen, sich mit sich selbst und die Sinnhaftigkeit ihres Lebens zu beschäftigen. Dies wiederum hat dazu geführt, dass viele Menschen bereit waren, ihr Leben neu zu gestalten.

In dieser Zeit habe ich erlebt, dass viele Menschen mit dem Meditieren anfingen, weil es eine gute Möglichkeit ist, endlich wieder in sich ankommen und neu ausrichten zu können. Raus aus der Starre, der Angst, dem Stress rein in die Flexibilität, ins Vertrauen zu sich selbst.

Seit unserem Kennenlernen ist die „Wirkkraft der Meditation“ zu einem zentralen Punkt in unseren Netzwerken geworden. Ich spüre sehr deutlich Deine Botschaft. Warum ist es für Dich persönlich so wichtig, das in die Arbeitswelt zu tragen?

Meditation bietet Menschen eine Möglichkeit, selbstwirksam zu bleiben oder wieder selbstwirksam zu werden. Und dies ist meiner Meinung nach wichtiger denn je.

Meditation hat so viele positive Auswirkungen auf unseren gesamten Organismus.

Schon seit Jahrtausenden wissen die Menschen aus den verschiedensten Kulturkreisen um die Wirkungen von Meditation auf das Wohlbefinden in den Bereichen Körper, Geist und Seele. Lange Zeit wurde Meditation mit Esoterik in einen Topf geworfen.  In den letzten Jahrzehnten hat es sich allerdings als effektives Entspannungsverfahren etabliert. Seit ein paar Jahren bestätigt sich jedoch, dass Meditation ein mentales Training mit beeindruckender Wirkkraft ist. Mittlerweile belegen dies viele wissenschaftliche Forschungen.

Dazu brauchen wir weder spirituell, ein Mönch oder Guru mit zehntausende von Stunden Meditationserfahrung zu sein, um Meditation praktizieren zu können. Jeder kann es erlernen und recht schnell die positiven Veränderungen wahrnehmen.

Lass mich dir ein paar positive Auswirkungen aufzählen, die wissenschaftlich belegbar sind.

Meditation verändert unsere Gehirnmasse und senkt den Cholesterinspiegel. Stress und Anspannung verringern sich und dies wiederum hat Auswirkungen auf unseren Körper.

Denn Körper, Geist und Seele sind eng miteinander verknüpft. Bist du z.B. über längere Zeit körperlich krank, schlägt dies irgendwann auf deine Psyche. Andersherum machen sich seelische und psychische Herausforderungen oft körperlich bemerkbar. So schlägt dem einen das unangenehme Gespräch mit dem Vorgesetzen auf dem Magen, anderen geht es an die Nieren und wieder andere sind im Schulter-Nackenbereich so verspannt, weil das Päckchen, welches sie tragen zu schwer ist.

Wer Meditation praktiziert, kann schon nach wenigen Stunden einen spürbaren Effekt erleben. Die Stressanfälligkeit verringert sich und ein Gefühl von innerer Ruhe und Ausgeglichenheit wird spürbar. Diese psychischen Veränderungen haben wiederrum Auswirkungen auf die körperliche Aspekte wie Blutdruck, Immunsystem oder Cholesterinspiegel. Neurowissenschaftler haben diese spürbaren Effekte in verschiedenen Studien untersucht und gemessen. Mit Hilfe von der Kernspintomographie wurden die neurobiologischen Auswirkungen von Meditationsübungen auf die Hirnaktivität und Hirnstruktur sichtbar gemacht. Es zeigt sich, dass wir tatsächlich durch Meditation und Achtsamkeit unser Gehirn und unsere Persönlichkeit verändern können.

O.K. Ich spüre Deine Begeisterung. Von Innen nach Außen ist so ein Dauerläufer in Deiner Sprache. Mit „Innen“ verbinde ich unsere Seelenwelt. Die etwas Wissenschaftlichen unter uns nennen es Psyche. Beschreibe mir doch mal anschaulich die Vorteile der Wirkkraft auf die Seele?

Wirkung der Meditation auf unsere seelische und psychische Gesundheit

  1. Verbessertes Stressempfinden

Unser körperliches und emotionales Stresserleben ist stark an das Stresshormon Cortisol gekoppelt. Dies kann nachweislich durch Meditation gesenkt werden. Wissenschaftlich erwiesen wurde zudem folgendes Die Substanz des rechten Mandelkerns (Amygdala) im Gehirn nahm bei Meditierenden ab, was signifikant mit einem reduzierten Stress- und Angsterleben einherging.

  1. Emotionale Stabilität

Mönche sind bekannt für ihr heiteres, zufriedenes Gemüt. Laut wissenschaftlicher Studien liegt dies an einem nachweisbar aktiveren linken Frontalcortex. Dieses Hirnareal reguliert Gefühle und kann für emotionale Ausgeglichenheit sorgen. Die Amygdala ist ein Teil des limbischen Systems des Gehirns und steuert unter anderem die emotionale Bewertung von Situationen. Gerade dieser Bereich ist bei Meditierenden weniger aktiv. Daher begegnen sie Konflikten und Problemen weniger irrational. Der Hippocampus ist ebenfalls Teil des limbischen Systems und zuständig für die Regulierung emotionaler Reaktionen. Durch übermäßigen Stress verkleinert sich der Hippocampus, was emotionales Ungleichgewicht bis hin zu Depressionen zur Folge haben kann. Dank der Stressregulation und verminderten Cortisol-Ausschüttung durch Meditation verdichtet sich die graue Substanz des Hippocampus und die Fähigkeit zur Emotionsregulierung verbessert sich dementsprechend. Es gibt in Deutschland 4,9 Millionen Menschen, die unter Depressionen leiden und der Konsum von Antidepressiva ist in zehn Jahren auf das Doppelte gestiegen. Einer Studie zufolge könnte Meditation eine mit Antidepressiva und Verhaltenstherapien vergleichbare Alternative für die Behandlung depressiver Erkrankungen darstellen.

 3.  Gedächtnis, geistige Flexibilität und Konzentrationsfähigkeit

Das Gehirn muss heutzutage extrem viele Informationen und Eindrücke verarbeiten. Irgendwann ist das Limit erreicht und die Konzentrationsfähigkeit nimmt ab. Studien haben auch gezeigt, dass es Meditierenden leichter fällt, sich auf Dinge zu konzentrieren und schneller zu bemerken, wenn sie den Fokus verlieren. Im Gehirnscan zeigt sich dies in einem aktiveren anterioren singulären Cortex (ACC) und im präfrontalen Cortex. Durch den aktiveren ACC wird auch die Fähigkeit gestärkt, aus Erfahrungen zu lernen und sein Verhalten selbst zu regulieren und rationaler zu steuern.

  1. Intuition und Körperwahrnehmung

Oft geht das Gefühl für den eigenen Körper im Alltagsstress unter und wir nehmen gar nicht wahr, wenn etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Es kann fatale Folgen haben, Krankheiten zu verschleppen, Beschwerden zu ignorieren oder einfach nicht ernst zu nehmen. Meditierende, die sich währenddessen z.B.  auf die Wahrnehmung ihres Körpers konzentrieren, bekommen automatisch ein besseres Körpergespür. Sie weisen eine höhere Dichte grauer Substanz im rechten Inselcortex sowie eine erhöhte Aktivität im somatosensorischen Cortex auf. In beiden Gehirnarealen wird das Bewusstsein für den eigenen Körper gesteuert. Durch diese bessere Wahrnehmung der eigenen Empfindungen erhöht sich auch das sogenannte „Bauchgefühl“, welches ein guter Wegweiser für unser Wohlbefinden ist.

  1. Achtsamkeit

Viele Menschen fällt es schwer das tägliche Gedanken-Karussell zu stoppen. Einer meiner Klienten sagte mal, dass es sich anfühle, als sei das Gehirn ein eigenständiges Wesen, welches nicht zuließe, dass der Gedankenstrom unterbreche. Durch Meditation kann jeder lernen „Ruhe im Kopf“ zu bekommen. Durch Meditation lernt man, seine Gedanken mit Distanz zu beobachten bzw. achtsam zu sein und nicht direkt zu einer unkontrollierten affektiven Reaktion überzugehen. Menschen, die regelmäßig meditieren erleben sowohl in der Meditation selbst als auch im Alltag eine neugewonnene Präsenz.  Dies hat zu Folge, dass weniger emotionaler Stress durch zu viel Nachdenken über Vergangenes und Zukünftiges ausgelöst wird. Gesteuert werden diese emotionalen Lernprozesse vom orbitofrontalen Cortex, welcher erwiesenermaßen bei Meditierenden eine größere Dichte aufweist. Es ist also möglich, durch Meditation das mechanische Reagieren auf Situationen umzuprogrammieren und geduldiger und achtsamer zu werden.

Das wirkt auf mich sehr überzeugend. Doch aus irgendeinem Grund mache ich es dennoch nicht. Vielleicht brauche ich von Dir noch weitere Vorteile, die ich in meinem Körper spüre. Gibt es da was?

Wirkung der Meditation auf unsere körperliche Gesundheit

  1. Besserer Schlaf

Durch regelmäßiges Meditieren fällt es Menschen im Alltag leichter, achtsamer mit sich und anderen umzugehen. Sie können ihre Gefühle besser steuern und das vermindert emotionalen Stress. Dies führt dazu, dass man leichter einschläft. Auch die die Qualität des Schlafes verbessert sich. 

  1. Reduziertes Schmerzempfinden

Es wurde festgestellt, dass die Schmerzareale des Gehirns wie der primäre somatosensorische Cortex während der Meditation stark heruntergefahren werden. Dies hat eine Auswirkung auf das Schmerzempfinden, die sich um 40 Prozent reduzieren kann. Vor allem die emotionale Verarbeitung von Schmerzen wird durch Meditation beeinflusst. Zum Vergleich: Durch Morphium reduziert sich der Schmerz um 25 Prozent.

  1. Gestärktes Immunsystem

Gestresste Menschen sind häufiger anfällig für Krankheiten und haben ein nachweislich anfälligeres Immunsystem. Die positiven Gefühle und optimistischere Lebenseinstellung, die durch regelmäßiges Meditieren erreicht wird, aktiviert die linke Gehirnhälfte, welche mit einem gestärkten Immunsystem zusammenhängt. Häufig wird Meditation daher bei Krebspatienten und als begleitende Maßnahme bei Chemotherapie eingesetzt.

  1. Senkung des Blutdrucks

Durch Studien konnte festgestellt werden, dass durch regelmäßiges Meditieren der Blutdruck um bis zu 12 Prozent gesenkt werden konnte. Ein Grund dafür ist, dass sich durch den Entspannungs-Effekt verengten Blutgefäße wieder weiten und weniger Cortisol Stresshormone ausgeschüttet werden.

  1. Verminderte Migräneattacken

Viele Migräneanfälle sind stressbedingt. In einer Studie reduzierte sich die Anzahl der Migräne-Attacken der Meditationsteilnehmer um 1,4 pro Monat, sie waren um 2,9 Stunden kürzer und die Schmerzen wurde als weniger intensiv wahrgenommen.

Wenn jeder Berufstätige regelmäßig meditieren würde, wäre Einiges anders.

Das klingt sehr überzeugend auf mich. Denn gerade in der Corona-Zeit hat sich mein Stress-Pegel sehr erhöht. Ich habe Dich zu einem Zeitpunkt kennengelernt, als wir uns alle plötzlich mit dem Corona-Virus konfrontiert sahen. Ich nehme diese beiden letzten Jahre als echte Zäsur wahr. Aber Du begleitest schon lange Menschen in Krisenzeiten. Magst Du kurz berichten, wie Du diese Zeit erlebst?

Ich persönlich habe diese Zeit zu Beginn als sehr herausfordernd erlebt. Wie viele andere Menschen auch habe ich zu Anfang viele schlaflose Nächte verbracht. Auf einmal sagten viele Kunden und Unternehmen ab. Alle waren verunsichert, ich auch.

Mir wurde bewusst, dass es Zeit war mich selbst, als auch meinen Weg zu überdenken. So richtete ich meinen Blick auf Möglichkeiten anstatt auf Probleme. Ich nahm meine Gedanken und Gefühle genau unter die Lupe und transformierte die Dinge, die mich sonst ausgebremst hätten.

Auch informierte ich mich in Fachkreisen rund um das Thema COVID. Die Erkenntnisse ließen mich gelassen damit umgehen zu können. Mich ferner genauer mit der Digitalisierung auseinanderzusetzen, schenkte mir beruflich viel Freiheit und neue Möglichkeiten. Ich habe meine Chance genutzt und bin gestärkt aus diesem Prozess hervorgegangen.

Mein eigener Transformation machte sich sehr schnell auch im Außen bemerkbar. Ich habe nun mehr Kunden als zuvor. Und den meisten geht es genau darum – ihren eigenen Herzensweg zu finden und zu gehen.

Viele Menschen sehen sich im Moment einer Sinnkrise gegenüber. Sie spüren, dass sie mehr ihrem Herzen folgen wollen. Was würdest Du einem berufstätigen Menschen heute aus Deiner Erfahrung heraus empfehlen?

Ich ermutige jeden, seinem Herzen zu folgen. Um seinem Herzen erst einmal Gehör zu verschaffen, ist es erforderlich still zu werden. Viele Menschen fragen mich, was ihnen fehlt, um endlich ihren Herzensweg gehen zu können. Ich antworte ihnen darauf, dass ihnen gar nichts fehlt – ganz im Gegenteil. Sie sind viel zu voll. Regelmäßiges Meditation ist ein selbstwirksamer Weg, sich diesem Ballast zu entledigen.

Natürlich erfordert es noch viel mehr. Es gibt viele wirksame Methoden, um herauszufinden, was der Herzensweg sein könnte. In meinen Settings wähle ich Methoden passend zu dem Menschen, der zu mir kommt.  Mir kommt allerdings spontan eine Technik in den Sinn, die jeder selbst mal ausprobieren kann. Es ist die Walt Disney Strategie. Diese Methode bezieht drei Positionen der Wahrnehmung in kreative Veränderungsprozesse mit ein: die Position des Träumer, die des Realisten und die des konstruktiven Kritikers.

Diese Strategie entwickelte Walt Disney selbst. Er war ein Mensch mit großen Träumen und Visionen, von denen er viele realisierte. Eine seiner Erfolgsstrategien war, dass er die drei verschiedene Phasen, nämlich das Träumen, das Realisieren und das Kritisieren eines Projektes räumlich und zeitlich voneinander trennte, indem er jeweils eine Abteilung mit mehreren Mitarbeitern mit der einzelnen Phase beauftragte, bevor das Projekt umgesetzt wurde.

In der nach Walt Disney benannten Übung findet der Mensch einen Plan, ein Projekt, eine Vision, einen Wunsch, eine Idee, die er verwirklichen möchte, von denen er aber noch nicht weiß, wie sie sich verwirklichen lassen und wie die Umsetzung davon funktionieren kann.

Die Durchführung erfordert 4 Raumanker: Metaposition, Träumer Position, Realisten Position und die Kritikerposition.

Nacheinander werden alle 4 Positionen durchschritten (meistens auch mehrmals) und aus jeder Position die wesentlichen Erfahrungen aufgenommen, um das Projekt umzusetzen.

Im Anschluss rate ich jedem, sich sowohl mit seinem „Warum“, seinen Stärken und Schwächen, sowie seinen Glaubenssätzen und Ressourcen auseinanderzusetzen. Die positiven Aspekte können als Turbo genutzt werden. Die negativen Aspekte könnten denjenigen ausbremsen oder gar verhindern, dass er seinen Herzensweg geht, wenn er sie nicht transformiert. Ich nutze in meiner Arbeit gerne die Chakren als persönliche innere Landkarte, damit wir auch nichts übersehen. Mit ein wenig Übung lernt der Klient seine innere Landkarte immer besser kennen und verstehen. Dies gibt ihm die Möglichkeit, selbst damit zu arbeiten und wenn nötig Kurzkorrekturen vornehmen zu können.

Ein Stück Fleißarbeit ist natürlich auch dabei. Businessplan, Bewerbungen, Recherchen, Kontakte knüpfen, Netzwerke aufbauen usw.

Ein letzter wirkungsvoller Ratschlag ist das Visualisieren mit allen Sinnen. Es hilft uns fokussiert auf das Ziel zuzugehen und dranzubleiben. Visualisiert der Mensch sein Ziel regelmäßig und geht dabei durch alle Sinneskanäle (und zwar so, als würde er es in diesem Moment erleben), dann speichert sein Gehirn dies als eine wiederkehrende Erfahrung ab und nicht nur als Gedanke. Wenn jemand seine Ziele und Pläne im Leben genau vor Augen hast, kann er sie viel leichter erreichen, denn dadurch zieht er sie geradezu an, füllt sie mit Leben und manifestierst sie in der Realität. Auch erkennt er eher Chancen, Tipps oder Hinweise, wenn sie sich ihm zeigen.

Eine Deiner Botschaften lautet, sich auf den Weg zu begeben und „Ganz zu sein“. Du zitiertest kürzlich in Deinem Moderatorenbeitrag C. G. Jung, der sagte: „Ich will lieber ganz sein als gut!“ Warum ist das so wichtig für einen Menschen, der seine Berufung umsetzen will?

Ganz Sein bedeutet für mich, ich selbst und lebendig zu sein. Mir kommt dabei gleich das Bild von Pippi Langstrumpf in den Sinn. Sie war frech, frei und wunderbar. Ganz zu sein bedeutet, die Aspekte meines Seins entdecken, annehmen und integrieren zu können. Den Zugang dazu bekommen wir vorwiegend über unseren Körper und unsere Sinne. Sie helfen uns, den Moment wahrzunehmen und uns selbst wahrzunehmen. Je besser wir uns wahrnehmen, umso besser wissen wir, wie wir „ticken“. Wir erkennen unsere Stärken, Schwächen, Glaubenssätze und Ressourcen. Alle diese Aspekte helfen uns, unseren Herzensweg zu finden und zu gehen.

Gut sein hingegen bedeutet für mich, die Verantwortung für mein Leben in die Hände anderer zu übergeben. Ich lasse mich dann leiten von Normen, guten Ratschlägen oder Glaubensätzen anderer. Dieser Pfad führt uns immer weiter weg vom Herzensweg.

Du arbeitest mit der Lehre der Chakren. Möchtest Du einmal erklären, warum gerade die Chakren-Meditation so geeignet ist für Menschen in einer beruflichen Neuorientierung?

Eine Neuorientierung ist etwas Essenzielles. Irgendetwas fühlt sich im Leben dieser Person nicht mehr stimmig an. Wenn ein Neuanfang gelingen soll, darf man sich zunächst einmal auf die Spurensuche zu sich selbst begeben. Es ist wichtig zu erkennen, wie man „tickt“. Es gilt unbewusste Muster, Konditionierungen und Erfahrungen, die egogesteuert sind, zu erkennen und sie nach und nach zu transformieren. Tut man dies nicht, kann es passieren, dass der Neuanfang eine Enttäuschung wird. Die Altlasten können so groß sein, dass jemand z.B. den richtigen Weg gar nicht erkennt oder alte Glaubenssätze ihn ausbremsen.

Ferner gilt es zu erkennen, wo die eigenen Stärken und Ressourcen liegen, denn sie sind uns eine große Hilfe bei der Umsetzung.

Mein Anspruch an meine Arbeit ist es, dem Meschen eine Möglichkeit zu bieten, sich selbst auf die Spur zu kommen, um im Anschluss etwas für sich tun zu können.

Über die Arbeit mit den Chakren ist dies möglich.

Da jedes unserer Chakren eine bestimmte Zuordnung zu physischen, psychischen und spirituellen Bereichen hat, haben wir damit eine sehr hilfreiche Landkarte und Orientierung für unsere persönliche, gesundheitliche, therapeutische und spirituelle Fragestellungen gleichermaßen.

Chakren-Meditationen sind daher ein wunderbarer Weg, wieder in sich anzukommen und sich selbst besser kennenzulernen. Bei regelmäßiger Durchführung wird es immer leichter, zu erkennen, wo die Energie im Fluss und wo sie blockiert ist. Fortgeschrittenen ist es auch möglich, einige Dinge in der Meditation zu transformieren.

Bitte erlaube mir die Bemerkung: Ich erlebe Dich nicht als abgehoben esoterisch, womit ich mich persönlich sehr wohl fühle. Damit meine ich, dass ich gerne mit bodenständigen Menschen zusammenarbeite. Du z. B. bist auch in einer Klinik tätig und arbeitest fundiert mit wissenschaftlich ausgerichteten Gesundheitsexperten. Deine eigene Fachexpertise verbindest Du mit spiritueller Energiearbeit. Was für einen Rat würdest mit dieser Schnittfeldqualifikation einem Manager im Business geben, der nachweislich „sinnerkrankt“ ist?

Jeder Weg der Veränderung geht von innen nach außen, nicht andersrum. Viele sinnerkrankte Manager berichten, dass sie versucht haben, sich z.B. mit Nahrungsergänzungen oder Medikamenten über Wasser zu halten. Leider lindern diese allein vielleicht das Symptom, lösen aber nicht die Ursache. Auch das Streben nach Statussymbolen führt nicht zur dauerhaften Zufriedenheit.

Erst die Bereitschaft, sich intensiv mit sich selbst zu beschäftigen, lässt Menschen einen Sinn oder einen Platz im Leben finden. Es gibt so viele natürliche Methoden, die genutzt werden können, um nachhaltig ins Gleichgewicht zu finden. Chakren-Mediationen sind ein wirkungsvoller Einstieg, um sich selbst auf die Spur zu kommen.

Du weißt, dass ich mich persönlich sehr mit der Sinnfrage im Business beschäftige. Was ist für Dich Dein ganz persönlicher Sinn des Lebens?

Der erste Gedanke, der kam war: „Ganz ich selbst sein“. Aus dieser Energie heraus sehe ich meinen Sinn darin, Menschen dabei zu unterstützen, in ihre volle Energie zu gelangen, um gemeinsam eine Welt zu gestalten, die wir uns wünschen.

Welches Buch magst Du Menschen empfehlen, die auf dem Weg zur ihrer Berufung sind?

Da mich sehr viele Bücher begeistert haben, kann ich mich gar nicht auf ein Buch beschränken.

Dein Buch „Der Auszeit Kompass“ empfinde ich als einen sehr guten Impuls.

Um aus den Hamsterrädern auszusteigen, empfehle ich gerne mein eigenes Buch: „Ich bin dann mal raus aus dem Hamsterrad“, erhältlich über meine Internetseite.

Um zu verstehen, dass jeder seine kühnsten Träume leben kann, empfehle ich das Buch „Werde übernatürlich“ von Dr. Joe Dispenza. In diesem Buch zeigt uns Dr. Joe Dispenza wie wir unsere schöpferischen Fähigkeiten auf einer höheren Ebene zum Ausdruck zu bringen können. Es geht darum, uns in Frequenzen einzuschwingen, die unsere materielle Welt transzendieren, als auch unser Bewusstsein und unsere Energie auf mehr Ordnung und Kohärenz ausrichten. Dispenza beschreibt, wie es durch regelmäßige Meditationspraxis ist es möglich, chemische Prozesse im Gehirn willentlich zu verändern und dadurch profunde mystisch-transzendente Erfahrungen auszulösen.

Ferner profitieren wir dadurch von einem gesünderen Körper, einem Geist, der weniger Beschränkungen unterliegt, und gewinnen den Zugang zu spirituellen Wahrheiten.

Danke lieber Guido, dass du mich mit deinen Fragen noch einmal daran erinnert hast, wie gut es sich für mich anfühlt, meinen Herzensweg zu gehen.

Danke liebe Christiane! Ich wünsche uns noch eine lange und sinnerfüllte Zeit in der Work-Life-Sense Community!

Dieses Interview habe ich geführt mit Christiane Borisek – seit 25 Jahren als Holistic-Coach für beruflich und private Entwick(e)lungsprozesse tätig. Mehr erfahren Sie über sie hier:

https://christiane-borisek.de/

 

Netzwerkpartnerin, Work-Life-Sense

Guido Ernst Hannig

unterstützt als spiritueller Berufscoach mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund Menschen dabei, ihren eigenen Weg zu finden und zu erleben.

Kontakt

Diplom-Betriebswirt Guido Ernst Hannig
Tel.: 06101- 40 82 65
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