Perspektive entwickeln

Wer ein WARUM hat zu leben

Ein denkwürdiger Satz des Philosophen Nietzsche. Denkwürdige Zitate können Energie erzeugen:

„Wer ein WARUM hat zu leben, der erträgt fast jedes WIE“

Wer ein Warum hat zu leben. Nietzsche wollte dem Warum auf den Grund kommen. Dabei bezeichnete Nietzsche die Hoffnung als das Übelste der Übel. Als junger Mann musste er seine Karriere als Professor aufgeben. Zeitlebens kümmerte er sich um seine Leiden. Der weltbekannte Philosoph wurde früh arbeitsunfähig. Seine Gedanken kreisten auf hohem Niveau um die Sinnlosigkeit. Nietzsche wusste also vom WARUM.  Kannte er sein WARUM?

Es gibt viel zu ertragen

Paul – ein früherer Kunde – hatte dazu eine andere Haltung gefunden: „In der Pandemie konnte ich mit meinen Seminaren nicht starten. Als ich vom Tod eines Freundes erfuhr, verursachte ich einen Autounfall. In der Corona-Zeit reihte sich ein Leid an das andere.“ Als ich ihm zuhörte, spürte ich meine eigene Last. Ich stellte ihm die Frage: „Wie gelingt es Dir, die Frustration und den Stress zu bewältigen?“ Er war bereit zu teilen, was ihn derzeit beschwert. In seiner Stimme war zu hören, wie leicht es ihm um sein Herz wurde. Sein „Ertragen mit Vertrauen“ zeigte mir seinen Zugang zum WIE.

WIE damit umgehen?  

Paul erzählte, dass er in der Stärkung der Frustrationstoleranz  den  Schlüssel zur Lösung sieht. Krisen waren für den Mann ein ständiger Begleiter gewesen. Aber er hatte einen Weg gefunden, wie Enttäuschungen weniger belastend empfunden werden können. „Wege zur Energie lassen sich finden, wenn der Belastung etwas die Spannung genommen wird“, sagte Paul. Dabei scheinen viele Faktoren ineinander zu greifen. Nie ist es nur ein Faktor alleine. Angebote, mit der Spannung umzugehen, gibt es viele: Yoga, Pilgerschaften, Ernährung, Freundschaften Klosterauszeiten etc. gehören dazu. Stundenlange Waldspaziergänge, die Anschaffung eines Haustieres, neue Essensgewohnheiten und das Erlernen einer Achtsamkeitspraxis halfen Paul in der Corona-Krise. Doch entscheidend für ihn war, dass er das WIE mit dem WARUM verknüpfte. Ich glaube, ohne das Warum ist das Wie sinnlos.

Mit dem WARUM zur Energie

So dauerte es nicht lange, bis Paul auf sein WARUM zu sprechen kam. Neben seiner Achtsamkeitspraxis pflegte er eine Vision. Vor mir saß ein Mann mit Wunden, dessen Augen wie die eines Jungen funkelten. Er wird  getragen von Leidenschaften, Werten und Zielen. Ein innerer Kompass verweist auf eine sinnhafte Perspektive. Er erinnerte mich an seine Fortbildung in der Logotherapie. Der vom Psychoanalytiker Frankl ausgehende Ansatz, steht voll im Zeichen des Sinns. Frankl verdrängte nie die Tatsache ein Überlebender des Holocaust zu sein. Doch als Häftling im KZ wusste Frankl den Bedrängnissen etwas entgegenzusetzen. Er nannte dies in einem seiner Bücher die „Trotzmacht des Geistes“. Das ist nicht leicht zu verstehen und ich deute es so: Wir alle haben irgendwann Krisen und Krankheiten zu durchleiden. Mit Hilfe unseres Geistes haben wir jedoch die Macht, unserem Leben Sinn zu schenken. Frankls Gedanken kreisten um den Sinn. Wer ein Warum hat zu leben. Der hat die Chance auf eine wahrhaft sinnstiftende Perspektive!

Perspektive entsteht durch das WARUM

 Wer den Weg der Achtsamkeit geht, leert den Kopf und erreicht mit Geduld das eigene Herz. Ich weiß nicht, ob für den Philosophen Nietzsche das eigene Herz eine wichtige Rolle spielte. Ob er sich jemals liebend einem Freund oder einem Coach anvertraute. Ob er durch eine Auszeit seinem Seelengrund nahekam. Ich für meinen Teil bin davon überzeugt, dass nur die Herzensebene den Weg zum WARUM ebnen kann. Das WARUM hat mir stets die Energie geschenkt, nach neuen Möglichkeiten zu suchen. So auch Paul. Er erkannte, dass das Wissen um ein WARUM alleine nicht ausreichend ist. Das WARUM, der Sinn mit samt der eigenen Perspektive will gefunden werden. Das WARUM will gefühlt und erfahren werden. Paul erzählte mir zum Schluss, dass er seinen eigenen Sinn-Kompass als Antwort auf die Sehnsucht seiner Seele betrachtet.  Er erarbeitete sich eine Perspektive, die er vor seinem geistigen Auge wachhält und an der er sich beständig erfreut.

 

Bildnachweis:

Pixabay road-1894938-640.jpg

Berufung, Perspektive im Beruf, Sinn finden

Guido Ernst Hannig

unterstützt als spiritueller Berufscoach mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund Menschen dabei, ihren eigenen Weg zu finden und zu erleben.

Kontakt

Diplom-Betriebswirt Guido Ernst Hannig
Tel.: 06101- 40 82 65
post@neue-wege-zur-berufung.de
Facebook | Instagram | Xing | LinkedIn